Wallfahrten


Wander-Exerzitien 2016

 

Im Juni haben sich bei äußerst unbeständigem Wetter 33 unterschiedlichste Menschen aus unseren verschiedenen Gemeinden im Alter von eineinhalb bis über 70 Jahren zum - für diesen Juni sehr passenden -Thema „Wasser des Lebens“ auf den Weg Richtung Bodensee gemacht. Unsere beiden Wanderwallfahrts-neulinge wurden bereits auf der Zugfahrt bestens in unsere altbewährte Truppe integriert. In Ravensburg haben wir den regennassen Zug verlassen und konnten bei Sonnenschein und trockenen Fußes entlang des Flusses Schussen wandern. Die ersten thematischen Stationen und auch unsere „Teilete“ – unser gemeinsames Mittagsbuffet im Freien aus all den leckeren Köstlichkeiten der Teilnehmer – genossen wir bei bestem Wetter.

Beim Weiterziehen mussten wir dann doch spontan die ungeplante Station „Wasser in Hülle und Fülle“ einfügen, denn jetzt durften wir eine Stunde lang das herrliche Nass von oben spüren. Aber wir waren mit unserer bunten, fröhlichen Regenkleidung ja gut drauf eingestellt. An einer besonders schönen Stelle am Bachbett der Schussen wäre ein guter Platz für die Station „Mäander des Lebens“ gewesen. Während wir durch den Regenvorhang doch ein bisschen wehmütig den schönen Ort betrachteten, hatte man von oben ein Einsehen mit uns, der Hahn wurde wieder zugedreht, die Sonne angeknipst und solange wir durch unsere Lebensjahre mäandert sind, sind all unsere nassen Klamotten wieder wunderbarst getrocknet. Beziehungen muss man haben. In der Juhe Friedrichshafen haben unsere Jugendlichen wieder einen lustigen Bunten Abend gestaltet und wir hatten ein gutes Nachtlager. St. Columban, Michael Schindlers momentane Heimatkirche, lud uns zu einem schönen Gottesdienst am Sonntagmorgen ein, gemeinsam mit dem urlaubenden, selbst überraschten Überraschungsgast Stefan Möhler – na so ein Zufall! Und das Wasser von oben hatte sich wieder nur die passenden Zeiten ausgesucht, die wir in trockenen Räumen verbracht haben. So konnten wir trockenen Körpers durchs Eriskircher Ried spazieren. Als Fazit unserer Wander-Exerzitien mit den schönen Wegen in wunderbaren Landschaften, der leckeren Teilete, den gemeinsamen Gebeten und Gesängen und den verschiedenst gestalteten Stationen, können wir mitnehmen: „Unser Wasser strömt aus der Quelle Gottes, zieht sich mäandernd durch unser Leben, stillt unsere Sehnsucht und unseren Lebensdurst, verbindet uns mit Anderen und nährt stetig unsere Wurzeln in der Tiefe. Wir wollen uns immer wieder von Gottes Wasser reinigen und klären lassen, um unsere eigenen Stärken klar und sauber erkennen zu können. 


Wanderwallfahrt! →→→ D A S   E R L E B N I S ! ! !

 

Es fing damit an, dass alle fröhlich motivierten achtunddreißig Mitwanderer, im Alter zwischen drei Monaten und ÜSechzig, Samstag morgens frühzeitig am Esslinger Bahnhof standen, um sich durch den Reisesegen gestärkt, mit Zug und Bus pünktlich nach Wurmlingen chauffieren zu lassen. Aber dann mussten die eigenen Füße ran und uns mit strammem Schritt den Berg hinauf tragen, denn, frei nach Ludwig Uhland:

 

Droben stehet die Kapelle,

Schauet still ins Tal hinunt‘.

Drunten singt bei Wies' und Quelle

die Wallfahrtsgruppe froh und bunt.

Belohnt durch phantastische Ausblicke, literarische Worte und eine spannende Führung, sind wir, gen Tübingen zu, wieder den Berg hinab gestiegen, um uns lukullischen Genüssen hin zu geben. Ein herrliches Plätzle hat uns zu unserer Teilete eingeladen, zu der wieder Jede und Jeder die leckersten kulinarischen Feinheiten beigesteuert hat.

Damit wir Pullover und Schirme nicht umsonst in den Rucksäcken mitgeschleppt haben, hatte das Wetter ein Einsehen und hat uns nach dem Mittagessen erfrischende, kühle Schauer geschickt.

Und trotzdem haben wir die „Stille“-Mediation, das fröhliche, lobende Singen und eine spannende Textbearbeitung für uns annehmen und positiv erleben können.

Die Tübinger haben sich nicht lumpen lassen und uns nassfeuchte Wanderer beim Einzug auf den Marktplatz mit wohlklingendem Glockengeläut gegrüßt.

Durch leckeres Juhe-Essen und tiefen Schlaf gestärkt, durch einen lustigen Bunten Abend, einen vielstimmigen  Abendkanon und ein im Sonnenschein getanztes Morgenlob motiviert, haben wir am Sonntagmorgen den heftigen Anstieg von der am Neckar wunderbar ruhenden Juhe zur weit, weit  oben bei Waldhäuser gelegenen Kirche St. Paulus auf uns genommen. Belohnt wurden wir durch den herzlichen Empfang von Pfarrer Dominik Weiß (früher Vikar in Esslingen) und seiner Gemeinde, die uns nach einem ansprechenden Gottesdienst – mit „Schindlerschen“ Ministranten, ihren Gemeinde-saal für unser Pizzaessen zur Verfügung gestellt haben.

Und von da an ging‘s nur noch bergab! Hinab ins Tal, nach Bebenhausen. Gekrönt durch den Höhepunkt der Klosterführung: was für ein begnadeter Klosterführer!       Beinahe hätten wir unseren Bus für die Heimreise verpasst.

Dankeschön, ihr lieben Teilnehmer, dass ihr alle dabei wart, und alle zum Gelingen dieser wunderbaren Wanderwallfahrt beigetragen habt.

 

Barbara Jahnke